Wissen & Wirkung

Sauberes Geschirr geht auch ohne Tenside

Weißt du, wie viel Chemie in deinem Geschirrspüler steckt? So einiges, denn um nicht mischbare Stoffe wie Wasser und Öl zu vermengen, kommen Tenside ins Spiel. Häufig werden diese waschaktiven Substanzen aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl synthetisiert, können Hautreizungen auslösen und Pflanzen und Tiere schädigen. Es gibt jedoch Alternativen – und hier erfährst du, wie sich mit natürlichen Rohstoffen eine Tensid-Wirkung für die Haushaltsreinigung erzielen lässt.

Tenside – was ist das überhaupt?

Eine Welt ohne Tenside wäre kompliziert: Nicht nur dein Geschirr hätte nach dem Spülen noch fettige Reste, auch die Haut und die Haare würden sich nur mit Wasser reinigen lassen. Sogar der Bürodrucker würde dir ohne Tenside keine lesbaren Dokumente, sondern nur grob bedruckte Papierbögen ausspucken.

Wir brauchen also Tenside, aber wie funktionieren diese chemischen Verbindungen?

Tenside sind molekulare Strukturen, welche sich – vereinfacht gesagt – als Membran zwischen die Grenzflächen verschiedener Stoffe wie Wasser und Fett legen und so diese beiden Stoffe binden. Dabei bilden sie Mizellen, welche Fett- und Schmutzpartikel einschließen und diese unter Schaumentwicklung entfernen.

Es ist kein Zufall, dass Wasch- und Reinigungsmittel laut dem Tensid-Branchenverband TEGEWA die Spitzenreiter im weltweiten Tensidverbrauch bilden: Eine fettige Bratpfanne reinigt sich nun mal nicht alleine mit Wasser, sondern braucht ein Spülmittel, um dem Wasser einen Weg durch die ölige Schicht auf die Pfannenoberfläche zu bahnen. Genau deshalb finden sich Tenside in so gut wie allen Haushaltsreinigern, aber auch in kosmetischen Produkten wie Shampoos, Hautcremes und Make-up.

Und wie werden Tenside hergestellt?

Seit den Anfängen der Entwicklung von Detergenzien (=Reinigungsmittel) im frühen 20. Jahrhundert werden synthetische, aus Erdöl gewonnene Tenside verwendet. Heutige Tenside lassen sich in vier Gruppen unterteilen:

  • Anionische Tenside: Diese wichtigste Tensidgruppe hat die stärkste Waschkraft und wird deshalb in zahlreichen Spül- und Waschmitteln sowie Kosmetikprodukten verwendet.
  • Kationische Tenside: Diese haben eine vergleichsweise geringe Waschkraft, machen dafür jedoch Haare und Wäsche weich und seidig.
  • Nichtionische Tenside: Diese Tenside zeigen bereits bei niedrigen Waschtemperaturen ihre Wirkung und kommen deshalb in Wasch- und Spülmitteln zum Einsatz.
  • Amphotere Tenside: Diese werden als Co-Tenside beigemischt und finden sich in erster Linie in Kosmetikprodukten.

Tenside lassen sich wiederum in synthetische, aus natürlichen Rohstoffen gewonnene und natürlich vorkommende Formen unterscheiden:

  • Synthetische Tenside basieren meistens auf Erdöl und weisen die niedrigste Umweltbilanz auf.
  • Natürlich vorkommende Tenside wie Lecithin oder Gallensäure werden vom menschlichen Organismus als Emulgatoren für den Stoffwechsel benötigt.
  • Ein Tensid natürlichen Ursprungs ist zum Beispiel Seife, die durch die Verseifung von pflanzlichen und tierischen Fetten mit Natron- oder Kalilauge entsteht. Zahlreiche Naturstoffe eignen sich dafür. 

Vor allem moderne Wasch- und Spülmittel enthalten leider viele synthetische Tenside, die aus Erd- oder Palmöl gewonnen werden. Es gibt zwar Vorgaben für Hersteller, die Abbauprodukte dieser Tenside gelangen jedoch trotzdem in das Abwasser und belasten Menschen, Tiere und die Umwelt.

Auch deshalb rücken immer mehr Unternehmen von synthetischen Tensiden ab und setzen auf natürliche Rohstoffe wie Kokosnuss, Soja und Sonnenblumenöl, um daraus Tenside herzustellen. 

Aber sind diese natürlichen Tenside wirklich natürlich?

Streng genommen sind sowohl Tenside auf Erdölbasis als auch pflanzliche Tenside chemischen Reaktionen unterworfen, sodass beide „synthetische Tenside“ sind. Dieser Begriff wird in erster Linie für Tenside aus Erdöl verwendet, ist jedoch keine exakte Beschreibung für Verbraucher*innen. Denn auch Produkte, die angeblich „natürliche Tenside“ enthalten, müssen nicht zwingend nur Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen enthalten.

Zur genauen Bestimmung hilft aber nur ein Blick auf die Zutatenliste, denn hier zeigt sich, was wirklich in Spülmitteln und Kosmetik steckt.

Entdeckst du zum Beispiel die Begriffe Ethylendiamintetraacetat (EDTA), Nitrilotriessigsäure (NTA), Phosphate oder Phosphonate (ATMP, EDTMP, DTPMP, HEDP, PBTC, HDTMP) auf der Flaschenrückseite, dann lass diesen am besten im Regal stehen. Diese Stoffe können giftig für den Körper, aber auch für die Umwelt sein.

Braucht es also Tenside im Geschirrspülmittel?

Tenside sind notwendig, um verschiedene Rohstoffe zu einer Flüssigkeit zu mischen. Ein „Tensid-Effekt“ ist also wichtig für die Reinigungswirkung, die Verwendung von großen Tensid-Mengen zum Mischen von Flüssigreinigern sehen wir jedoch kritisch. 

Wir änderten deshalb die Fragestellung und überlegten, wie wir auf die Tenside, die wir für einen flüssigen Geschirrspüler verwenden müssten, verzichten können. Die Antwort: Indem wir die Tensid-Wirkung des natürlichen Verseifungsprozesses nutzen, können wir Spülmittel von einer flüssigen in eine feste Form bringen.

So wurden die Natural Dishbars von mamaforest geboren.

Was macht unsere Natural Dishbars besonders?

Unser Geschirrspüler in fester Riegelform basiert auf Pflanzenöl und entfernt Fett mit natürlichen Rohstoffen wie Zucker, Salz und Backpulver. Dank der festen Form können wir bei der Produktion auf zusätzliche Tenside verzichten. Und damit nicht genug: Da bei unseren Natural Dishbars dank der festen Form nur die unmittelbar zur Reinigung verwendete Oberfläche mit Verunreinigungen in Kontakt kommt, kommt unser Spülmittel auch ohne chemische Konservierungsstoffe aus.

Du siehst also, dass es eine Tensid-Wirkung braucht, um dein Geschirr sauber zu bekommen. Diese Wirkung braucht aber nicht zwingend synthetische Tenside aus fossilen Rohstoffen, sondern lässt sich auch auf natürliche Weise erzielen.